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Baubericht Reparatur F16 JetLegend 1:6

von Martin Krone

Das Missgeschick:

Nach harter Landung am 24.Nov.2020 erlitt meine F16 von JetLegend erheblichen Schaden am Rumpfvorderteil, Hauptfahrwerk mit Fahrwerksklappen und eine Raketenhalterung mit Rakete, siehe Fotos.

Da die Bauweise des Rumpfes aus Herex (Glasfasersandwich) gefertigt ist, waren die Bruchstücke sehr instabil und ich habe wenig Hoffnung gehabt, das noch reparieren zu können. Ich habe daher ein Rumpfvorderteil über einen Fachhändler angefragt mit Angabe der Serien-Nummer meines Modells. Nach 2 Wochen erhielt ich das Angebot von ca. 900 Euro und einen Liefertermin August 2021. Nach dieser ernüchternden Nachricht habe ich mir gesagt, o.k., ich versuche es zu reparieren, kaputtmachen kann ich ja eh nichts mehr.

Ich fing an mit dem zusammen puzzeln der Teile, Fixieren mit Klebeband und Heften mit Sekundenkleber. Die Form des Rumpfvorderteiles war ganz gut zu erkennen und auch einigermaßen gerade. Da schöpfte ich Hoffnung, die Reparatur doch hinzubekommen.

Ich habe dann das zusammen geheftete Vorderteil und die Kegelspitze von innen angeschliffen und mit einer Lage 120 g Glasfasermatte verstärkt. Zum Aushärten habe ich den Flieger dann ins Wohnzimmer verbracht, da es in meiner ungeheizten Werkstatt zu kühl war. Danach habe ich dann das Vorderteil mehrmals gespachtelt und verschliffen

und mit einer dünnen 40 g Glasfasermatte überzogen. Aushärtung wieder im Wohnzimmer über Nacht.

Nun habe ich mit grauer Grundierfarbe die reparierten Teile lackiert und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Grundierfarbe hat annähernd den Farbton des Modells, daher habe ich auch die Grundierung als finale Farbe so belassen.

Als rote Farbe habe ich im Internet einfach mal Feuerwehrrot matt bestellt und diese dann lackiert. Dabei stellte sich heraus, dass die gewählte Farbe recht gut den Originalfarbton entspricht und habe diese dann auch so belassen.
Die Kegelspitze habe ich mit anthrazit grau matt aus der Sprühdose lackiert, welche ich noch im Lager stehen hatte.

Den Kabinenhaubenbügel, der beim Überschlag gebrochen war, habe ich mit Glasfaserrowings von innen verstärkt (sollte nun einen weiteren Überschlag Stand halten), dann gespachtelt und lackiert.
Das Bugfahrwerk habe ich mit einer neuen Knickstrebe und mit Richten der Teile repariert bekommen. Die Fahrwerksklappe habe ich an den gebrochenen Scharnieren wieder zusammen geklebt und seitlich verstärkt (Ausbau und erneuern war nur sehr schwer möglich, da unzugänglich angeklebt).

Nun habe ich mit meiner neuen 3-Punkt Digital-Schwerpunktwaage das Modell ausgewogen und mit versetztem Turbinenakku passte der Schwerpunkt genau, ohne Zusatz-Ausgleichsgewicht. Den Schwerpunkt habe ich zusätzlich auch manuell ausgewogen, um zu prüfen ob die digitale Waage das gleiche Ergebnis bringt, und es passte.

Nun fehlten noch ein paar Scale-Details, Aluspitze und 3D Druckteile, diese haben mir netterweise 2 Vereinskollegen hergestellt. Danke dafür !

Ein paar Videos

Am Ende bin ich nach ca. 50 Arbeitsstunden und ca. 5 Wochen mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Nach dem Erfolg habe ich mich danach sofort ran gemacht, die seit über 2 Jahren eingelagerte Yak130 (Landeschaden, gesprungen), auch zu reparieren.
Dazu folgt auch noch ein Beitrag. Eines vorweg, sie ist nun auch wieder startklar :-)

Fazit: besser erst nichts kaputt machen, aber wenn es dann doch passiert ist, nicht unter kriegen lassen und einfach machen (leichter gesagt als getan :-))